Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) investieren Bund und Länder bis zu 4,3 Milliarden Euro in die digitale Infrastruktur der Krankenhäuser. Ziel dieser Investitionen ist es, die Digitalisierung in deutschen Kliniken voranzutreiben und die Versorgung von Patientinnen und Patienten sowie die regionalen Versorgungsstrukturen zu verbessern. Begleitend dazu sieht das Gesetz eine umfassende Analyse und Bewertung des Digitalisierungsgrades und der Effekte des Zukunftsfonds vor.
Das Bundesministerium für Gesundheit hat zur Durchführung dieser Evaluation das Konsortium „DigitalRadar“ beauftragt. Der Auftrag des DigitalRadars besteht darin, den Reifegrad der Krankenhäuser hinsichtlich ihrer Digitalisierung nach § 14b KHG zu evaluieren. Hierzu wird ein Reifegradmodell verwendet, das eine standardisierte und umfassende Bewertung ermöglicht. Diese Bewertung basiert auf einer Erhebung und Selbsteinschätzung der Krankenhäuser, um den aktuellen Stand der Digitalisierung zu erfassen.
Das übergeordnete Ziel dieser Maßnahme ist es, den grundsätzlichen Stand der Digitalisierung in deutschen Kliniken sowie die Auswirkungen der Förderung auf den Digitalisierungsgrad und die Verbesserung der Versorgung zu untersuchen und zu bewerten.
Drei Jahre nach der ersten Erhebung wird nun erneut der digitale Reifegrad deutscher Krankenhäuser gemessen. Bis zum 14. Juni 2024 sind alle Gesundheitseinrichtungen, die im Rahmen des Krankenhauszukunftsfonds (KHZF) eine Förderung erhalten haben, verpflichtet, Auskunft über den aktuellen Zustand ihrer technischen Applikationen und deren prozessuales Zusammenspiel zu geben. Diese Erhebung dient dazu, den Fortschritt der vergangenen drei Jahre zu messen und die digitale Infrastruktur der Krankenhäuser erneut zu bewerten, wie das Konsortium mitteilt.
Die ersten Ergebnisse dieser umfassenden Evaluierung wurden im September 2022 veröffentlicht. Der durchschnittliche DigitalRadar Score (DR-Score) lag damals bei 33,3 von 100 möglichen Punkten. Berlin erreichte dabei den höchsten digitalen Reifegrad mit einem durchschnittlichen DR-Score von 37,4.
Die fortlaufende Messung und Bewertung des Digitalisierungsgrades deutscher Krankenhäuser ist ein entscheidender Schritt, um den Fortschritt in diesem wichtigen Bereich zu dokumentieren und zu fördern. Die Investitionen aus dem KHZG sollen sicherstellen, dass deutsche Kliniken zukunftsfähig bleiben und eine optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleisten können.
Quelle: Reifegradmessung— DigitalRadar Krankenhaus (digitalradar-krankenhaus.de)
Verfasserin: Acelya Emre, Referentin für IT, E-Health und Statistik, Berliner Krankenhausgesellschaft
