Um neue Kolleg:innen für die Pflege zu gewinnen, gibt es verschiedene Wege. Auch das Helios Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf ist vielfältig aktiv. Ein Weg ist die Gewinnung ausländischer Pflegekräfte. Seit 2020 konnten rund 55 internationale Pflegekräfte für das Klinikum gewonnen werden, für alle Helios Kliniken waren es seit diesem Zeitraum etwa 2.100 internationale Pflegekräfte. Eine dauerhafte Bindung an die neue Heimat und den Arbeitgeber ist besonders erfolgreich mit der Betreuung durch ein Integrationsmanagement.
Marie-Luise Eßrich ist seit 2020 Integrationsmanagerin am Helios Klinikum Emil von Behring und sagt: „Helios ist bunt. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass es auch in der Pflege Vielfalt braucht, weil wir alle dabei gewinnen können: Wir schaffen Entlastung für die Pflege, unsere Patient:innen profitieren, weil sie weiterhin professionelle Betreuung erfahren und unsere neuen internationalen Kolleg:innen erhalten Berufsperspektiven, die sie in ihrem Mutterland aus vielerlei Gründen nicht (mehr) haben.“ Damit all dies gelingen kann ist eine gute Integrationsarbeit erforderlich. Marie-Luise Eßrich: „Integration benötigt die Unterstützung aller Beteiligten und ist keine „Einbahnstraße“. Gelingendes Integrationsmanagement begleitet und unterstützt, plant und organisiert wichtige Prozesse mit der klaren Zielorientierung, durch einen festen Arbeitsplatz die soziale Eingliederung zugewanderter Personen zu gewährleisten.“
Was ist gutes Integrationsmanagement?
Wichtig ist es, dass sich vor Projektstart alle Beteiligten über die gegenseitigen Erwartungen klar sind. Mit diesem Wissen kann ein Integrationskonzept aufgebaut werden, dass bei Helios diese fünf Säulen beinhaltet:
- der fachliche Bereich mit den entsprechenden Bildungs- und Netzwerkangeboten,
- der sprachliche Bereich,
- der soziale Bereich mit einem (mittelfristigen) Familiennachzug,
- der kulturelle Bereich,
- der religiöse/spirituelle Bereich.
Die Integrationsarbeit fängt nicht erst in Deutschland an: Das Helios Klinikum Emil von Behring konnte ein erstes Onboarding mit regelmäßig veranstalteten „virtuellen Klassentreffen“ umsetzen. Zudem haben die Kandidat:innen weltweit Zugang auf die Helios Lern-Bar. Mitdieser Online-Lernplattform können sich die Pflegekräfte auf Deutschland und den Klinikablauf vorbereiten. Hier finden sie bereits Informationen zu den behördlichen Prozessen, dem deutschen Gesundheitssystem, der Kultur sowie zu pflegerischen Standards.
Vor Ort übernimmt das Integrationsmanagement u.a. diese Aufgaben:
- Begleitung des bürokratischen Prozesses der Berufsanerkennung,
- Vermittlung und Kostenübernahme von Sprachkursen,
- Gewinnung von Praxisbegleiter:innen auf den Stationen, die den neuen Pflegekräften als direkte Ansprechpartner:innen zur Verfügung stehen (vor allem während der Zeit der Berufsanerkennung),
- regelmäßige Aktivitäten zur sozialen Integration.
Gerade die soziale Integration ist zentral, denn der persönliche Kontakt entscheidet. Daher verbringen unter dem Motto: „Jede:r ist willkommen“ die internationalen Fachkräfte mit ihren Praxisbegleiter:innen und allen interessierten Kolleg:innen gemeinsame Zeit „außerhalb der Arbeit“ bspw. bei Kochevents, Spielabenden, oder kulturellen Thementagen. Über das persönliche Kennenlernen entwickelt sich gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz. Auch Events aus der Gruppe der „neuen Kolleg:innen“ für die „alten Kolleg:innen“ führten zu weiterem Verständnis und Wertschätzung. So hat ein philippinischer Kollege nach entsprechender Vorplanung mit dem Küchenchef bereits zweimal philippinische Nationalgerichte gekocht. Verständnis geht auch durch den Magen.
Integrationsmanagement ist auf Langfristigkeit ausgelegt. So glaubt auch Marie-Luise Eßrich, dass der Integrationsprozess mehrere Jahre dauern kann. Das bringt aber Vorteile – für alle Beteiligten: Durch die enge Begleitung wird die Bindung gefördert und es gibt wenig Abbrecher. Im Falle eines (drohenden) Ausscheidens können „Exitgespräche“ auf Augenhöhe geführt werden, die heliosinterne Lösungen beinhalten, wie einen Wechsel des Standortes. So konnte ein Kollege aus Mexiko, der in Schwerin angestellt war und nach Berlin wollte ans Helios Klinikum Emil von Behring wechseln.
Insgesamt stellt die Gewinnung von internationalen Pflegekräften – auch bei allen Herausforderungen im Alltag – eine Erfolgsgeschichte dar, die fortgeschrieben wird: Nach Kolleg:innen aus den Philippinen (2021), Mexiko (2022) und Brasilien (2023) unterstützen im nächsten Jahr außerdem Pflegekräfte aus Albanien die Teams in Zehlendorf.
Ansprechpartner: Christoph Kolbe, Senior-Referent PR / Marketing
Telefon: +49 (0)30 81 02 1192
E-Mail: christoph.kolbe@helios-gesundheit.de
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