Deeskalation und Konfliktmeldesystem
Deeskalation und Konfliktmeldesystem in den DRK Kliniken Berlin

 

Die Fälle physischer und psychischer Gewalt gegenüber Mitarbeitenden, insbesondere in den Rettungsstellen, häufen sich.

In den Einrichtungen der DRK-Schwesternschaft Berlin, den DRK Kliniken Berlin, haben daher vor rund zwei Jahren, im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement, ein Deeskalationsmanagement entwickelt und implementiert, in Verbindung mit einem digitalen Konfliktmeldesystem:

Zielgruppe sind alle Beschäftigten, die aus beruflichen Gründen sehr viel mit eskalativen Verhaltensweisen durch Patient*innen, Angehörige oder Dritte, in Berührung kommen. Das Deeskalationsmanagement soll der Zielgruppe helfen, ihre Unsicherheiten und Ängste gegenüber physischer und psychischer Gewalt von extern zu verringern, im besten Fall zu verlieren und sicher werden im Umgang in schwierigen Situationen. 

Das Deeskalationsmanagement startete mit Workshop, zunächst in der Zentralen Notaufnahme der DRK Kliniken Berlin Westend, einer von vier Standorten des Krankenhausverbundes der Berliner Schwesternschaft. Inzwischen finden an drei weiteren Standorten Workshops, Schulungen und Trainings statt.

Parallel dazu wurden die eigens für die DRK Kliniken Berlin entwickelten Konfliktmeldungen standardisiert und digitalisiert und befinden sich inzwischen auf jedem Desktop. Ziel ist die flächendeckende Nutzung des Meldesystems. Bei einer eingegangenen Meldung, erfolgt vom BGM-Deeskalationsmanagement eine zeitnahe Rückmeldung und Kontaktaufnahme und es werden Für- und Nachsorgemaßnahmen aktiviert. Des Weiteren sind die Meldungen zählbar und somit besser nachzuvollziehen.

Das Deeskalationsmanagement und die Konflikterfassung sind wichtig und bedeutsam für den Kliniken-Verbund, da es die Sicherheit der Beschäftigten nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv erhöht. Aufgenommen wurde das Thema aus den regelmäßigen Arbeitsausschusssitzungen (ASA), in denen wiederkehrend von Übergriffen gegenüber unseren Beschäftigten berichtet wurde und über Maßnahmen zur Abhilfe diskutiert wurde. So entwickelte sich das Thema- und da es um die Gesundheit der Beschäftigten geht, haben wir die Thematik im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) angesiedelt.

Die internen Workshops werden in verschiedenen Modulen angeboten: Sensibilisierung der eigenen Fähig- und Fertigkeiten - Wahrnehmung -Ich-Gegenüber-Situation, Gewaltfreie Kommunikation - Persönliche Handlungsstrategien in Konfliktsituationen, Körperlichen Deeskalation mit kinästhetischen Ansatz - Handlungsstrategien in akuten Notwehr-/Nothilfesituationen.

Die Mitarbeitenden erlernen einzeln und gemeinsam im Team, Verhaltens- und Handlungsstrategien, für die bessere Bewältigung von verbalen Übergriffen und körperlichen Angriffen. Dies fördert einen sicheren Umgang in schwierigen Situationen und als Gemeinschaft füreinander einzustehen.

Aber auch am biz Bildungszentrum für Pflegeberufe ist Deeskalation ein fester Bestandteil der Curricula. Zudem bietet die Weiterbildungsakademie der DRK-Schwesternschaft Berlin speziell für Praxisanleiter Module an, um sie zu befähigen den Auszubildenden ein Grundverständnis zu ihrer Rolle und zu deeskalierender Kommunikation zu vermitteln.

Ansprechpartner:

Ronny Braatz

Projektleitung
BGM Deeskalationsmanagement - 
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Artikelrechte: DRK Kliniken Berlin, Spandauer Damm 130, 14050 Berlin, drk-kliniken-berlin.de

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