Wenn Marion Endisch über „ihre“ Station redet, über ihr Team, dann strahlt sie stolz. Die Stationspflegeleitung der Gastroenterologie 12 C berichtet über ihren Umgang und die Implementierung der digitalen Pflegeprozessdokumentation. „Am Anfang hat es mir Bauchschmerzen bereitet, meinem Team die neue digitale Pflegedokumentation vorzustellen, aber wir wussten, es gibt kein Zurück und wir müssen uns der Herausforderung stellen“, so Marion Endisch. „Sich drauf einlassen und sich Zeit geben, das war mir sehr wichtig“.
Ein dreiviertel Jahr später kann man sagen, diese Herausforderung haben sie und ihr Team mit Bravour gemeistert.
Rückblick: Im Herbst 2023 wird bei Vivantes der neue Pflegeprozess digital im KIS Orbis implementiert. Damit findet zum einen eine umfangreiche Ermittlung des Pflegebedarfs bei Aufnahme von Patienten statt. Durch ein Punktesystem ermittelt sich ein Selbstpflegeindex, welcher Aufschluss über die Schwere der Pflegebedürftigkeit gibt. Außerdem werden automatisch eine Risikoableitung für Pflegediagnosen wie Mangelernährung oder Dekubitus erstellt. Zum anderen werden im weiteren Schritt Pflegeprobleme und –ziele festgelegt und durch die Pflegemaßnahmenplanung sichtbar. Die Beurteilung der Wirkung der Pflege auf die Patienten wird nach einem festgelegten Zeitintervall anschließend evaluiert.
Durch den digital neu abgebildeten umfangreichen Pflegeprozess ist eine Informationssammlung schnell und transparent abbildbar. „Keine unlesbaren Handschriften entziffern oder Akten anfordern“, so Marion Endisch. Sie beschreibt weiter: „Zudem haben wir eine langfristige gute Datenlage bei widerkehrenden Patienten“. Außerdem ist eine Wirkung der Pflegemaßnahmen abbildbar und der Pflegebedarf kann angepasst werden.
Die Umstellung war dennoch herausfordernd, da die anfängliche Dokumentation sehr lange dauerte: „Wir haben zu Beginn den Fokus auf zwei bis drei Patienten gelegt und haben diese ausführlich bearbeitet. Der Austausch im Team und dass voneinander Lernen hat uns dabei sehr geholfen,- sowie die Unterstützung durch die Standortbetreuende“, beschreibt sie.
Diese Feedbackkultur wird auf der Gastroenterologie deutlich gelebt. „Gemeinsam und sich immer wieder gegenseitig unterstützen mit viel Verständnis und Toleranz den anderen Kollegen gegenüber“ beschreibt die engagierte Stationsleitung weiter. „Das Interesse ist bei einigen Kollegen gegenüber der neuen Pflegedokumentation im Laufe der Zeit dann gestiegen. Wir haben uns gegenseitig motiviert und uns trotz unseres kleinen Teams konstant und mit viel Elan mit der Thematik auseinandergesetzt. Wir sind immer noch im Lernprozess und es braucht teilweise noch lange für die Dokumentation, aber wir gehen da mit viel Engagement und Ehrlichkeit ran“, sagt sie.
Dieses Engagement zahlt sich aus, denn die Station hat trotz vieler anfänglichen Mühen und zeitlichem Aufwand den Wandel der Digitalisierung geschafft und eine tolle Arbeit geleistet. Und das ist der Verdienst von Marion Endisch und ihrem Team.
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