Leasingausstieg im Klinikbetrieb: Erfolgsmodell Kliniken Beelitz

Seit Beginn 2024 verzichten die auf dem Fachgebiet der Neurologie spezialisierten Kliniken Beelitz auf Leasingkräfte in der Pflege - eines der ersten Häuser in der Region, die diesen selbstbewussten Schritt wagen. Welche Herausforderungen bestimmen den Klinikalltag mit Leasingkräften? Welche Vorteile ergeben sich nach dem Ausstieg aus dem Leasingmodell?

 

Klinikgeschäftsführer Enrico Ukrow (links) und Pflegedirektor Nico Kleine-Knefelkamp: „Der Ausstieg aus dem Leasing-Modell war und ist für uns auch eine Frage des Respekts und der Wertschätzung unseren Pflegekräften gegenüber. Der Schritt war genau der richtige.“

Klinikbetrieb mit Leasingkräften in der Pflege

Schon lange äußerten Pflegekräfte der Kliniken Beelitz, dass der Einsatz von Leasingkräften eher ein Mehraufwand als eine Entlastung ist. Eigene Pflegefachkräfte haben bei jedem Einsatz erhöhten Aufwand, um die Leasingkraft einzuarbeiten, um Übergaben von Aufgaben zu strukturieren und die Arbeit nachzuverfolgen. Leasingkräfte verfügen zudem nicht über neurologisches Fachwissen in der notwendigen Tiefe. Kurzfristig krankheitsbedingte Lücken können Leasingkräfte zwar füllen, dies ist aber mit erhöhtem Aufwand für eigenes Personal verbunden. Weil Leasingpersonal Dienste frei wählen kann, müssen Stammkräfte oft in kritische Dienstzeiten verplant werden. Das sorgt für Frust bei eigenen Pflegekräften und entspricht nicht dem Grundgedanken des nachhaltigen Handelns der Kliniken Beelitz.

Die Kosten für eingesetzte Leasingkräfte sind in den letzten Jahren stark angestiegen und liegen deutlich über den gängigen Tarifverträgen. Krankenkassen erstatten davon nur einen Teil. Den Differenzbetrag muss der Leasingnehmer, die Klinik, aus eigenen Mitteln finanzieren. Dies ist wirtschaftlich herausfordernd.


Kliniken Beelitz reagieren mit Ausstieg aus dem Leasing-System

Die Kliniken Beelitz hatten mehr als 10 Jahre Erfahrung mit Leasingkräften in unterschiedlicher Ausprägung. Bis zu 8 % Leasingkräfte waren im Vergleich zu fest angestellten Pflegefachkräften im Einsatz. Es war an der Zeit, aus dem Leasingmodell auszusteigen. Durch den Verzicht auf Leasingkräfte werden Mehraufwand und Unmut bei den festangestellten Pflegekräften reduziert. Dieses zeigt sich auch im Angebot an eigene Mitarbeitende, über einen freiwilligen, internen Pooldienst die eigene Vergütung maßgeblich zu verbessern, der sich hoher Akzeptanz erfreut.

Zusätzlich wird der administrative Aufwand gravierend reduziert. Leasingkräfte müssen nicht mehr geplant, gebucht und abgerechnet werden.

 

Leasingausstieg bedingt Kompensation

Kompensiert wird der Ausstieg durch Schwerpunktverschiebungen in der Aussteuerung der Klinik sowie Prozessveränderungen. Etwa 10 % der Betten in der neurologischen Frührehabilitation werden nicht neu belegt. Mit eigenen Pflegefachkräften werden - mit der Bettenreduzierung - sowohl Pflegequoten eingehalten, als auch die Wirtschaftlichkeit verbessert.


Ausstieg aus dem Leasingmodell – Ein Fazit

Durch den Ausstieg verbleiben finanzielle Mittel, die sonst für das Leasing hätten ausgegeben werden müssen, nun in der Klinik. Diese Mittel können zum Beispiel für die eigene Belegschaft verwendet werden. Auch ein leichtes Personalwachstum zeichnet sich nun ab. Dennoch: der Start nach dem Ausstieg war nicht immer leicht. Heute, nach sieben Monaten Klinikbetrieb ohne Leasing, ist der Wegfall des immensen personellen und administrativen Mehraufwands deutlich spürbar. Das Haus kann sich mehr auf sich selbst, auf seine Fachexpertise und nicht zuletzt auf seine Patient:innen konzentrieren. Schritt gewagt, Schritt gelungen.

 

Ansprechpartner:

Nico Kleine-Knefelkamp, Pflegedirektor, Mail: info@kliniken-beelitz.de

Enrico Ukrow, Geschäftsführer, Mail: info@kliniken-beelitz.de

Artikel- und Bildrechte: Kliniken Beelitz GmbH, Neurologisches Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen/ Parkinson, Paracelsusring 6a, 14547 Beelitz-Heilstätten

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