Vor einem Jahr haben wir im PflegeJetztBerlin-Newsletterbereits das Thema „Wertschätzung in der Pflege“ aufgegriffen. Dabei geht es auch um die Neuordnung von Aufgaben und Zuständigkeiten und um die Frage, welche Aufgaben in eigener Verantwortung durch Pflegekräfte ausgeführt werden können. Mit Einführung des Pflegeberufegesetzes (PflBG) hat sich auch der Auftrag an die Pflege dahingehend geändert.
Der Fachkräftemangel in der Pflege ist eine allgegenwärtige Herausforderung. Deshalb ist es wichtig, Stellschrauben zu identifizieren und diese gezielt anzugehen. Aufgrund dessen widmen wir uns in dieser #PflegeJetztBerlin-Newsletterausgabedem Thema „Differenzierung der Pflegearbeit“, insbesondere der Delegation und Substitution von Aufgaben. Durch Delegation und Substitution wird das Berufsbild der Pflege durch mehr Verantwortung, und dadurch höhere Attraktivität, verändert. Dies ist nicht nur relevant im Hinblick auf dieAkquise von Nachwuchspflegekräften, sondern hat dies auch Auswirkungen auf das Selbstbild des bereits in der Pflege tätigen Fachpersonals.
Durch die Veränderungen, die an die Einführung des PflBG geknüpft sind, sowie das Vorantreiben der Akademisierung von Pflegekräften, der Pflegefachassistenzausbildung und dem daraus einhergehenden Qualifikationsmix, wurde das Berufsfeld der Pflege stetig weiterentwickelt. Daher ist es umso wichtiger, dass sich diese Veränderungen nicht nur in der Theorie, sondern auchin der Praxis widerspiegeln. Hierzu stellen wir Ihnen ein Interview mit der Sichtweise von Frau Anna Massow, akademisierter Pflegekraft auf der Intensivstation, zur Verfügung. Hierbei wird der Theorie-Praxis-Transfer sowie die Herausforderungen der Delegation in der Praxis am/an der Patienten/-in beleuchtet.
Fachveranstaltung und Gastbeiträge
Am 16. und 17. März 2022 finden die beiden Fachveranstaltungen der Berliner Krankenhausgesellschaft zum Thema „Die Zukunft der Personalbemessung“ durch die PPR 2.0 in den Krankenhäusern sowie die Personalbemessung und den Personaleinsatz in den Pflegeeinrichtungen statt. Dabei soll unter anderem analysiert werden, welche Herausforderungen jeweils auf die Krankenhäuser und die Pflegeeinrichtungen zukommen. Durch die Fachveranstaltung unterstützt die BKG die jeweiligen Einrichtungen bei der Entwicklung, um die Umsetzung der neuen Strukturen bestmöglich zu gewährleisten.
Darüber hinaus soll es um Qualifikationsprofile und pflegerische Vorbehaltstätigkeiten gehen, die durch die Einführung des PflBG auf den Weg gebracht werden. Daraus resultiert ein anderes Selbstverständnis des Pflegeberufs und dementsprechend auch eine andere Wertschätzung. Zu diesem spannenden Thema haben wir Dr. Susette Schumann für unsere Fachveranstaltung gewinnen können. Für diese Newsletter-Ausgabe hat sie unter anderem auch einen Gastbeitrag zu den acht Qualifikationsniveaus für Pflegeberufe erstellt.
Peer Köpf, stellv. Geschäftsführer Dezernat I Personalwesen und Krankenhausorganisation der DKG, der ebenfalls Referent unserer Fachveranstaltung ist, hat einen Beitrag zur Personalbedarfsmessung geschrieben, in dem es um die Anwendung von PPR 2.0 und die Perspektive für die Pflege geht.
Es existieren bereits Modellvorhaben, die die Substitution in der Pflege voranbringen. So hat bspw. die Charité ein Pilotprojekt „Wertschätzung in der Pflege“ erstellt, um Pflegekräften mehr Verantwortungsspielraum bei Behandlungsentscheidungen einzuräumen – dies betrifft den Bereich des chronischen Wundmanagements. Der Start des Projektes ist in greifbare Nähe gerückt.