Der 1. September 1997 ist nicht nur der Tag, an dem das Unfallkrankenhaus Berlin(ukb) den Betrieb aufnahm, zu diesem Datum wurde auch der Grundstein für eine sich stetig fortentwickelnde Digitalisierung unserer Klinik gelegt. Das Akutkrankenhaus am Rande der Stadt hat nicht nur besondere Versorgungsschwerpunkte, wie ein Zentrum für Rückenmarkverletzte oder ein Schwerbrandverletztenzentrum mit Plastischer Chirurgie, sondern hatte von Anfang an auch besondere Ansprüche an die Digitalisierung.
Schnell wurde begonnen, die Papierdokumentation durch digitale Lösungen zu ersetzen, wodurch die Arbeitsprozesse maßgeblich erleichtert wurden. Schon zum Start des ukb lief die Radiologie vollkommen digital, später kamen die elektronische Patientenakte und das elektronische Bestellwesen dazu, wodurch bereits zu diesem Zeitpunkt die Abläufe in den Stationen und Funktionsbereichen erheblich unterstützt wurden. Auch im Bereich der Therapieberufe kommen immer mehr digitale Anwendungen zum Einsatz.
Das Besondere im ukb ist die Beteiligung der Anwendenden während der Etablierung neuer digitaler Innovationen und die stetige Anpassung vorhandener Systeme an die aktuellen Gegebenheiten.
Digitale Einarbeitung– nicht mehr nur eine Zukunftsvision
Die Einarbeitung von neuen Kolleg*innen ist ein zentraler Prozess, das Onboarding soll für alle Beteiligten möglichst positiv ablaufen.
Es gibt Papierkonzepte, Informationen an unterschiedlichsten Ablageorten, PocketCards für die Kitteltasche, Checklisten zum Abarbeiten und Abzeichnen. Aber ist das im Zeitalter von Smartphones, Tablets und Co noch zeitgemäß?
Wir wollen deshalb unsere Einarbeitung für neue Mitarbeitende im Bereich Pflege digitalisieren und dadurch vieles vereinfachen. Nicht nur für die neuen Mitarbeitenden, sondern auch für unsere Einarbeitenden.
In einer Kooperation entwickeln die Mitglieder der Arbeitsgruppe gemeinsam mit den Stationsteams unserer 5 Intensivstationen eine Onboarding-App.
Die Vorteile: Die App wird auf die Ansprüche und Anforderungen des ukb zugeschnitten, neue Mitarbeitende erhalten alle wichtigen Informationen gebündelt und jederzeit abrufbar. Somit gibt es keine Zettelwirtschaft mehr, die Suche nach den Einarbeitungskonzepten hat ein Ende und die nahtlose Informationsweitergabe und der aktuelle Stand der Einarbeitung sind für die Beteiligten zu jeder Zeit transparent abbildbar. So sind auch die Fortschritte jederzeit einsehbar und Ziele für die kommenden Wochen können gemeinsam festgelegt werden. Auch kann man sich noch wichtige Informationen aus der App ziehen:
„Wo finde ich noch mal die Termine für das Simulationstraining?“ oder
„Wie läuft die Erstversorgung von Schwerstbrandverletzten ab?“
Die neuen Mitarbeitenden können sich dazu jederzeit mit ihrem persönlichen Account in der App anmelden, nach Bedarf recherchieren und Notizen machen.
Im Rahmen der Pilotphase werden derzeit die ersten Einarbeitungen digital unterstützt, dabei erhalten die Programmierer wertvolle Hinweise zur Weiterentwicklung der Anwendung. Das Feedback ist durchweg positiv.
Weiterer synergetischer Gewinn - Team Building im mittleren Management
Nach der sechsmonatigen Pilotphase soll - bei positiver Resonanz - die Einarbeitungs-App auf alle pflegerischen Bereiche ausgeweitet werden. Die Erstellung der Einarbeitungsinhalte ist gleichzeitig auch eine erfolgreiche Maßnahme des Team-Buildings, insbesondere auf Ebene des mittleren Managements.
Weitergedacht kann die digitale Einarbeitung auch die Einweisung von stationsfremden Personal unterstützen und einen entsprechenden kurzfristigen Onboarding-Prozess ermöglichen. So kann das Endgerät auch unseren Poolmitarbeitenden schnell einen Überblick über Stationsspezifika verschaffen und Leiharbeitnehmer*innen als Unterstützung mitgegeben werden. So gewährleisten wir auch bei kurzfristigen Personalausfällen eine hohe qualitative Versorgung und geben unseren Mitarbeitenden die notwendige Sicherheit in einem eher unvertrauten Arbeitsbereich.
Ansprechpartner ukb:
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