Lange waren viele Personalverantwortliche in Kliniken der Auffassung, man müsse den Mitarbeitenden nur möglichst gutes Geld zahlen und vielleicht noch versuchen, die Dienstplangestaltung ein Stück weit nach den Bedürfnissen der Beschäftigten auszurichten – dann habe man attraktive Arbeitsplätze und die Bewerber stünden Schlange.
Spätestens seit Personalengpässe, insbesondere im Pflegebereich, immer deutlicher zutage treten, müssen Pflegedirektionen, Geschäftsführungen und Personalabteilungen umsteuern und zusätzliche Skills schaffen, um qualifizierte Bewerber/-innen zu finden und auch zu halten.
Das BG Klinikum Unfallkrankenhaus setzt hier schon seit Jahren Maßstäbe und hat ein Bündel von Maßnahmen auf den Weg gebracht. So können neue Mitarbeitende, vor allem wenn sie nicht aus Berlin kommen, im Regelfall für bis zu 9 Monaten in Mitarbeiter-Appartements auf dem ukb-Campus wohnen. Die 15 Zimmer sind möbliert, mit Bad, TV und kleinem Kühlschrank ausgestattet, gekocht werden kann in einer komplett ausgestatteten Gemeinschaftsküche. Bei den immer stärker anwachsenden Wohnraumproblemen in der Hauptstadt, die längst auch schon die Randbezirke erreicht haben, ein mit ausschlaggebender Grund für Bewerber/-innen, einen Job im ukb anzunehmen. Und für die Zeit nach dem Interims-Wohnen kann das ukb auch oft helfen: es gibt viele gute und intensive Kontakte in Wohnungsgesellschaften und -verwaltungen im Bezirk – da ist eigentlich immer für jeden oder jede etwas dabei.
Ein absolutes Erfolgsmodell ist die Zusammenarbeit mit dem Dussmann-Kulturkindergarten auf dem ukb-Campus. Die betriebsnahe Kita bietet rund 80 Plätze an, die Kinder von ukb-Mitarbeitenden werden bevorzugt aufgenommen. Die Betreuungszeiten decken ganz bewusst auch Tagesrandbereiche ab, was natürlich für Krankenhaus-Beschäftigte im Schichtdienst eine erhebliche Erleichterung darstellt. Das ukb arbeitet zudem daran, Betreuungskapazitäten für den Nachwuchs der Mitarbeitenden weiter auszubauen.
In der neuen Reha-Klinik des Unfallkrankenhauses profitieren nicht nur Patient/-innen von der sogenannten Healing Architecture des dafür inzwischen auch ausgezeichneten Gebäudes, sondern auch die Mitarbeitenden. Während Lichteinfall, Gestaltung von Wand und Fußboden, Raumanordnung und Akustik den Genesungsprozess positiv beeinflussen, freuen sich die Beschäftigten auch über ausreichens Bewegungsfreiraum in den Patientenzimmern sowie großzügige Arbeits- und Pausenräume. Großzügige Umkleiden mit Duschmöglichkeiten sind dort natürlich auch Standard.
Bewährt haben sich auch viele kleine, zwar eher unspektakuläre, in der Summe aber effektive Maßnahmen, um insbesondere das Pflegepersonal zu entlasten. Dazu gehört die Klimatisierung von Räumlichkeiten,die schon große Teile der Gebäude umfasst und noch weiter ausgebaut wird. Mobile Visitenwagen, iPads, welche Wundfotos automatisch in die digitalen Patientenakten übertragen, Unterstützung von Serviceassistent/-innen in den Tagschichten (Speisenversorgung, Bettenaufbereitung), eine separate Aufnahmestation für nächtliche neue Akut-Patient/-innen und vieles mehr, sorgen dafür, dass ukb-Arbeitsplätze im Bereich Pflege inzwischen einen sehr guten Ruf haben – weit über Berlin hinaus.
Ansprechpartner: Hans-Christian Bustorf, hans-christian.bustorf@ukb.de, Christina Weinhold, Christina.weinhold@ukb.de