Botschafter/-in der Pflege

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Sandra
Thaleiser
Alter:
35
Krankenhaus/Pflegeeinrichtung:
Sana Paulinenkrankenhaus Berlin
Funktion:
Pflegefachkraft + Praxisanleiterin

Warum sind Sie Pflegekraft mit Leib und Seele?

Mir macht die Arbeit mit Menschen Freude. Die Erfolge sind sichtbar sowie beweisbar. Jeder Tag kann sich anders gestalten, auch wenn die Grundaufgaben sich nicht ändern, man bleibt flexibel und man lernt auch nach Jahren im Beruf immer etwas dazu.

Was stimmt Sie am meisten besorgt?

Der Pflegenotstand, vor dem schon in meiner Ausbildung gewarnt wurde, ist nun wahre Realität. Krankenhäuser schaffen es nicht mehr, aus eigenem Kollegenbestand ihre Dienste abzudecken und müssen auf Leiharbeitsfirmen zurückgreifen. Die Qualität und Kontinuität der Pflege sinkt damit schleichend. Der Nachwuchs ist rar und es findet auf dem Bewerbermarkt ein Kampf um die Kräfte statt. Die verschiedenen Einrichtungen kämpfen gefühlt mit jedem „Benefit“ gegeneinander anstatt miteinander.

Was würden Sie für die Pflege ändern, wenn Sie könnten?

Den Zusammenhalt wiederherstellen, die Wertschätzung in der Pflege wieder groß schreiben und durch bessere Personalschlüssel, Entlastungsangebote sowie besseren Lohn den Beruf attraktiver machen.

Was sind Ihre drei wichtigsten Botschaften an die Politik?

  • Denken Sie nicht nur in Krisen- und Pandemiezeiten an den Wert der Pflege.
  • Pflegekräfte aus dem Ausland sind eine gute Möglichkeit „das Loch“ zu stopfen, aber es muss auch Anreiz/Attraktivität für unseren Markt gegeben werden, sonst werden wir weiter ausdünnen und die ausländischen Fachkräfte werden auch weiterziehen.
  • Die Ausbildung muss stärker vom Staat gefördert werden, die Generalistik muss verbessert werden.