Seit 12 Jahren arbeite ich in der Geriatrie. Unsere Patient*innen haben einen hohen Pflegebedarf. Täglich bemühe ich mich mit Einfühlungsvermögen und Empathie herauszufinden, welche Unterstützung jede*r Einzelne benötigt. Die Verbesserung der Lebensqualität und Selbstbestimmung sind mir ein persönliches Anliegen. Oft sind es die kleinen "Freuden", die mir den Tag schöner machen. Das kann auch nur der selbständige Griff zu Wasserglas sein.
Der anhaltende Fachkräftemangel bei gleichzeitiger Arbeitsverdichtung bereiten mir große Sorgen. Die Anforderungen an beruflich Pflegende steigen ständig, auch die Erwartungshaltung der Patient*innen steigt. Gleichzeitig steigt die Zahl der zu versorgenden Patient*innen an. Wer pflegt uns in 30 Jahren?
Senkung der Wochenarbeitszeit bei gleichbleibender Bezahlung.
Politische Entscheidungen werden nur mit beruflich Pflegenden getroffen. Bei der Veränderung der ambulanten und stationären Versorgung haben Pflegende ein Mitspracherecht.
Pflegekräfte erhalten die Anerkennung, die ihnen zusteht. Klatschen vom Balkon reicht uns nicht!
Der Pflegeberuf benötigt mehr Anerkennung, wir sind längst nicht mehr nur die helfende Hand der Ärzte. Wir haben ein hohes Maß an Fachexpertise, das muss politisch und gesellschaftlich anerkannt werden. - Die Verteilung der Coronaprämie im letzten Jahr war ein Schlag ins Gesicht von vielen Pflegeteams. In der Pflege arbeiten verschiedene Qualifikationen Seite an Seite. Mit der Auszahlung ausschließlich an Fachkräfte haben Sie für extreme Spannungen gesorgt. Hier muss dringend nachgebessert werden! - Bei Veränderungen im Gesundheitswesen muss auch die größte Berufsgruppe (beruflich Pflegende) gleichberechtigt mit am Tisch sitzen.