Botschafter/-in der Pflege

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Bettina
Gärtner
Alter:
48
Krankenhaus/Pflegeeinrichtung:
Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee
Funktion:
Zentrale Praxisanleiterin

Warum sind Sie Pflegekraft mit Leib und Seele?

Die Formulierung gefällt mir nicht. Das klingt nach Aufopferung und völliger Hingabe und erinnert mich an den Slogan aus dem Mittelalter: „Helfen, Dienen, Gutes tun.“

Pflege ist heute eine hochwertige Dienstleistung und sollte auch so gesehen werden. Pflege ist eine erfüllende und vielfältige Tätigkeit. Man wird immer gebraucht und muss sich ständig auf neue Menschen und Situationen einstellen. Ich arbeite seit 30 Jahren in diesem Beruf mit Höhen und Tiefen. Meine Tätigkeit als sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft anzusehen, gibt mir dabei Motivation und Erfüllung.

Was stimmt Sie am meisten besorgt?

Mich stimmt besorgt, dass Krankenhäuser Wirtschaftsunternehmen sind und gewinnorientiert arbeiten müssen, und dass dabei die Pflege immer noch als Kostenfaktor gesehen wird.

Was würden Sie für die Pflege ändern, wenn Sie könnten?

Pflege muss als starke Position wahrgenommen werden. Dazu müssen sich Pflegekräfte organisieren, beispielsweise in einer Pflegekammer.

Außerdem sollten die Personalschlüssel in der Pflege erhöht werden.

Was sind Ihre drei wichtigsten Botschaften an die Politik?

Politik sollte für die Menschen gemacht werden und nicht über sie.

Politik sollte nicht nur an den Profit denken, sondern die Menschen in den Mittelpunkt stellen.

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ist bedroht. Die Politik sollte endlich ins Tun kommen!