Die durch das Coronavirus bedingte Pandemie belastet das Gesundheitswesen in Berlin weiterhin.
Während als erfreuliche Tendenz die Inzidenz aktuell auf unter 57 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einem Sieben-Tages-Zeitraum gesunken ist, bleibt die Belastung des Krankenhauspersonals mit nur leicht sinkenden Patientenzahlen in den Intensivstationen, insbesondere für die Pflege hoch.
Hinzu kommen vermehrt auftretende Infektionen mit Virusmutationen, die die Belastung der Pflegekräfte, beispielsweise durch eine zwischenzeitlich wieder aufgehobene „Pendel-Quarantäne“, noch verstärken.
Schutz vor Virusinfektionen für diejenigen, die Patienten an erster Stelle versorgen, kann nur mehr Impfstoff bieten.
Die Krankenhausgesellschaft zeigt sich erleichtert nach der Ankündigung der Behörden, in den kommenden Wochen deutlich mehr Impfstoff für Krankenhausbeschäftigte zur Verfügung zu stellen. Die BKG hatte sich bereits seit Wochen für deutlich mehr Impfstoff eingesetzt. Trotz der angekündigten Erhöhung der Liefermenge werden wir den Druck auf die Entscheider hochhalten, bis alle Beschäftigten in den Berliner Krankenhäusern ein Impfangebot unterbreitet werden konnte.
Für die Kampagne #PflegeJetztBerlin wurde als eine Priorität im Masterplan zur Stärkung der Pflege die Umsetzung der Digitalisierung in der Krankenhausversorgung identifiziert. Neben einer Steigerung der Attraktivität des Arbeitsplatzes könne damit auch die Qualität der pflegerischen Versorgung verbessert werden und stünde Pflegekräften mehr Zeit für pflegerische Tätigkeiten zur Verfügung. Mit dem „Krankenhaus-Zukunftsfonds“ stehen den Berliner Krankenhäuser nun 220 Millionen Euro zur Investition in Digitalisierungsprojekte zur Verfügung. Die Mittel aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung aus dem vergangenen Sommer wurden durch das Land Berlin aufgestockt und sollen noch in diesem Jahr bewilligt werden.
Mit einer hausindividuell festgelegten Fördersumme können nun Maßnahmen etwa in den Bereichen digitales Aufnahme-, Behandlungs- sowie Entlass- und Überleitungsmanagement umgesetzt werden. Die BKG begleitet die Umsetzung des Krankenhaus-Zukunftsfonds durch intensive Zusammenarbeit mit der Gesundheitssenatsverwaltung und unterstützt die Kliniken bei den komplexen Antragsverfahren, etwa mit verschiedenen Informationsveranstaltungen. Zudem setzen wir uns für eine Verstetigung der Investitionen ein und werben für eine Refinanzierung der Betriebskosten.
Auch für Pflegekräfte soll es Geld geben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat eine neue Corona-Prämie für Pflegekräfte angekündigt. Mit voraussichtlich 450 Millionen Euro sollen damit zu Recht die außergewöhnlichen Leistungen der Beschäftigten in den Kliniken gewürdigt werden. Um erneute Auswahlentscheidungen wie bei bisherigen Prämienzahlungen überflüssig zu machen, sollte man sich an den Regelungen orientieren, die auch den Beschäftigten in der stationären und ambulanten Pflege im vergangenen Jahr flächendeckend Anerkennung verschafft haben. Und darüber hinaus verdient der Beruf der Pflege dauerhaft, im Fokus der politisch Verantwortlichen zu stehen. Ein Ziel, welches wir auch mit unserer Kampagne #PflegeJetztBerlin erreichen wollen.